Es ist vor allem die Vielfalt des Landes, die die Menschen nach Südafrika lockt – ob kulturell, biologisch oder landschaftlich. Mit imposanten Gebirgsketten, Traumstränden und einer Tierwelt, die ihresgleichen sucht. Unterschiedliche klimatische Bedingungen treffen auf unterschiedliche Landschaftsformen, das Ergebnis … wild und wunderbar!

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Jede der entstandenen Wildnis- und Vegetationszonen hat ihre Eigenarten und ganz eigenen Arten. Sie sind der Schlüssel zu deiner Reiseplanung. Denn sie bestimmen unter anderem die für deine Reise beste Reisezeit, was du unternehmen kannst und welche Tierchen du vorfindest. Hier mein Wildnis-Wegweiser mit meinen Südafrika Highlights in der Übersicht.

1. In der Savanne: Safari-Land

Klima

Es herrscht ein wechselfeuchtes Klima mit extremen Regen- und Trockenzeiten. Die dürftigen jährlichen Niederschläge beschränken sich fast ausschließlich auf die Regenzeit über die Sommermonate hinaus (Ende Oktober bis Anfang März). Während der monatelangen Trockenzeit fällt kaum ein Tröpfchen Regen. Tagestemperaturen sind ganzjährig hoch, zwischen 25°C im Winter und 40°C im Sommer. Im Winter kann es nachts bis auf Temperaturen um den Gefrierpunkt abkühlen.

Vegetation

Brusthohe Gräser unterbrochen von Bäumen und Sträuchern prägen das Landschaftsbild. Der Niederschlagsmangel und Trockenzeitbrände machen es großen Pflanzen schwer zu überleben. Einige, hartnäckige Bäume speichern Wasser im Stamm oder den Wurzeln (z.B. Baobabs oder Akazien) und werfen in der Trockenzeit ihr Laub ab, um die Verdunstung zu verringern.
Wo mehr Regen, da mehr Bäume. Im Eastern Cape weichen die grasbewachsenen Bodenschichten zunehmend geschlossenem Buschland und niedrigem Wald und die Savanne wandelt sich zum „Thicket Biome“.

Wildlife

Die Graskomponente bietet Pflanzenfressern wie Antilopen, Büffeln, Zebras, Hippos, Nashörnern ideale Bedingungen und damit indirekt auch Fleisch- oder Aasfressern wie Leoparden, Löwen, Vultures. Die weltweit größte Dichte der „Big5“ ist im Greater Kruger Nationalpark vorzufinden. Weniger spektakulär, aber dennoch sehr wichtig sind die kleinen Scheißerchen – Dung Beetles und Termiten sind bedeutende Zersetzer von Abfallstoffen wie Dung oder abgestorbenes Pflanzenmaterial.

Beste Reisezeit für die Savanne

Für Safaris wird man dir stets raten, in den südafrikanischen Wintermonaten zwischen Juni und September anzureisen. Der Grund: Es herrscht Trockenzeit. Gräser sind verdorrt und Bäume kahl. Wenn die Tiere sich nicht sowieso um die wenigen vorhandenen Wasserquellen scharen, sind sie in der offenen Savanne auch aus der Ferne recht gut aufzuspüren. Für Selbstfahrer in staatlichen Parks wie dem Kruger Nationalpark macht das durchaus Sinn. Querfeldein ist dort verboten. Die besten Chancen auf gute Tiersichtungen bieten also die besagten Wasserlöcher, bei denen allerdings mit einer Menge anderer Touris zu rechnen ist. Es ist vermutlich der einfachste Weg, die Big Five zu Gesicht zu bekommen, aber wie ich finde nicht unbedingt der schönste … und ganz sicher nicht der wärmste. Die frühen Morgenstunden im Winter sind nämlich bitter kalt. Da Tierbeobachtungen für gewöhnlich bei Tagesanbruch oder spät Nachmittags stattfinden, wirst du demnach ein dickes Fell brauchen.

Im Oktober werden die morgendlichen Temperaturen erträglicher. Der Frühling steht in den Startlöchern. Doch noch wird die Savanne von trockenen Erdtönen dominiert. Alles Leben wartet sehnlichst auf Regen. Mit den ersten Niederschlägen im November wird die Vegetation langsam dichter und einige Wildtiere bringen jetzt ihre Babys zur Welt – das bedeutet, auch die Raubtiere sind jetzt besonders aktiv. Preise und Besucherzahlen purzeln. Wer Safari und Kapregion miteinander verbinden will, sollte sich das Frühjahr vormerken.

Während die sengenden Temperaturen in der Regenzeit zwischen Dezember und Februar von den meisten gemieden werden, mag ich die Sommerhitze. Das Dickicht. Wenn die Bäume saftig grüne Blätter tragen. Wenn die Wildtiere mit ihren Jungen aus dem vollen schöpfen können und die Zugvögel sich ihr Winterquartier einrichten. So einen schönen südafrikanischen Gewitterregen nehme ich dafür nur allzu gerne in Kauf. Je näher am Äquator desto mehr Niederschläge und Luftfeuchtigkeit. Damit steigt leider auch das Malaria-Risiko.
Vorteil der Green Season sind jedoch die niedrigen Preise und wenige Touristen. Ein idealer Zeitpunkt, um günstig eine Lodge in einem privaten Reservat zu beziehen. Das Großwild wird dir zwar nicht auf dem Silbertablett serviert wie das im Winter der Fall ist. Das heißt aber nicht, dass keine Tiere da sind. Hab‘ Geduld. Sei neugierig. Geh‘ zusammen mit den orts- und sachkundigen Guides auf Spurensuche. Versuch‘, die kleinen Dinge zu sehen und zu schätzen, anstatt stur die Big Five abzuhaken.

Ähnlich wie im Frühjahr sind im Herbst zwischen März und Mai die Tage angenehm warm ohne zu heiß zu sein und die Nächte nicht allzu kalt. Der Regen geht, der Wildwuchs bleibt noch eine Weile. Schön. Während der Osterferien könnten einige Gegenden etwas überlaufen sein.

Die Highlights der südafrikanischen Savanne im Überblick

Kruger National Park

Nationalparks im Allgemeinen, so auch der Kruger, werden staatlich geführt und in Südafrika verwaltet von SANParks (South African National Parks). Gegen eine kleine Gebühr kann man auf gekennzeichneten Wegen mit einem gewöhnlichen Mietwagen auf Pirschfahrt gehen – so ganz auf eigene Faust. Unterkünfte im Park sollten rechtzeitig über SANParks gebucht werden. 12 Main Rest Camps mit kleineren Shops, Restaurants, Elektrizität und Tankmöglichkeiten stehen zur Auswahl, sowie mehrere einfachere, abgelegenere Camps.

Die komfortablere aber auch kostspieligere Alternative ist der Aufenthalt in einer Kruger Private Concession. Die von privaten Betreibern gepachteten Ländereien innerhalb des Kruger Nationalparks sind Lodge-Gästen vorbehalten. Eingezäunt sind sie nicht. Vorteil: Besucherzahlen sind begrenzt und Touri-Rangeleien um den Platz in der ersten Reihe bleiben aus. Pro Übernachtung sind meist zwei geführte Game Drives im offenen Fahrzeug inklusive. Ausgebildete Ranger kennen die Lieblingsplätze ihrer vierbeinigen Pappenheimer, dürfen offroad gehen und sind auch ums Wohl der Tiere bemüht. Viele Lodges bieten zusätzlich Night-Drives und Bush-Walks an. 
Einige gute und beliebte Concession Lodges innerhalb des Kruger: Singita Lebombo Private Game Lodge, Imbali Safari Lodge, Rhino Walking Safaris

Makuleke Concession
Mein liebster und wildester Flecken Südafrika, der ist hier. Ganz oben im Norden des Kruger Nationalparks. Der Blick über den großen Limpopo trifft auf fremde Ufer … Simbabwe … nur eine Flussüberquerung entfernt.
Die beiden einzigen Lodges in der Makuleke Concession: Pafuri Camp, The Outpost Lodge
Private Game Reserves
In ganz Südafrika gibt es unzählige kleinere und größere Private Game Reserves. Grund und Boden ist in Privatbesitz und ähnlich den Concessions ausschließlich für Lodge-Gäste zugänglich. Der Tierbestand in diesen meist umzäunten Reservaten wird kontrolliert, da die Tiere nicht frei umherziehen können. Nur einige wenige grenzen naht- und zaunlos an den Kruger Park und erweitern ihn so zum Greater Kruger National Park (GKNP). Wer die Big Five sucht … hier sind sie zuhause.
Hier einige Beispiele bekannter Private Game Reserves: Sabi Sands Game Reserve (GKNP), Timbavati Private Nature Reserve (GKNP), Thornybush Game Reserve (GKNP) oder Madikwe Game Reserve*
Ranger Kurs mit EcoTraining

Es ist ein intensiveres Safari-Erlebnis, das über simples Sich-Berieseln-Lassen hinausgeht. Man lernt das Ökosystem „Savanne“ in all seinen Details lesen und verstehen. Ich war nie Fan von Game Drives mit dem einzigen Ziel die Big Five abzuhaken. Leider ist das nur allzu oft der Fall. Ich habe mit EcoTraining verschiedene Kurse in Südafrika und Botswana absolviert – darunter den achtwöchigen Apprentice Field Guide-Kurs, die Grundausbildung zum Safari-Guide. Trails Guide und EcoTracker folgten und ich blieb noch einige weitere Monate als Backup Trails Guide. Bei einem 14-tägigen EcoQuest Kurs kannst du allerdings auch erstmal reinschnuppern ins Leben eines südafrikanischen Safari-Guides.

Addo Elephant National Park

Eine gute Möglichkeit einen Roadtrip entlang der Garden Route mit einer Safari zu kombinieren.

Tipps zur Ranger Ausbildung in Afrika

Deinen gut bezahlten Büro-Job würdest du jederzeit gerne gegen das einfache Leben in der Wildnis Afrikas eintauschen? Unter wilden Tieren? Ohne Strom und Warmwasser? Mit einer EcoTraining-Ranger Ausbildung kannst du in zwei Monaten zum qualifizierten Field Guide werden. 


2. Im Hochland: Big, rugged, tough

Klima

Im Highveld bzw. Grassveld herrscht Sommer-Regenzeit (Dezember bis Februar). Vor allem Nachmittags muss mit starken Gewittern und Regen gerechnet werden. Tagestemperaturen liegen dann um die 25°C. Im Winter (Juni bis August) kann es besonders in den Hochlagen der Drakensberge bitter kalt werden – Schnee nicht ausgeschlossen. Nachts sinken die Temperaturen unter 0°C und es gibt oft Frost.

Vegetation

Die Vegetation wird von einer fast durchgehenden Grasdecke dominiert. Ein Großteil der Fläche wird landwirtschaftlich genutzt. Frost, Feuer und Beweidung machen es größeren Pflanzen, Bäumen und Sträuchern unmöglich sich durchzusetzen. Spätestens ab der Baumgrenze ist es dann auch zu kalt. Zwiebel- und Knollenpflanzen (Geophyten) sind üppig. Sie lagern Nährstoffe unterirdisch und können so ungünstige Bedingungen überdauern.

Wildlife

Das Grassveld ist Lebensraum für große Antilopenherden und viele kleinere Tiere. Es ist reich an Vögeln, vor allem Samenfressern wie Black Korhaan, Blue Crane (National Bird) oder Helmeted Guinea fowl.

Beste Reisezeit fürs südafrikanische Hochland

Anders als in der Savanne wird es in Johannesburg und dem gesamten Highveld aufgrund der Höhenlagen von 1500 Metern über dem Meeresspiegel und mehr nie extrem heiß. Auch wenn tagsüber eigentlich immer die Sonne scheint, im Winter (Juni bis August) musst du dich Nachts bei Temperaturen um den Gefrierpunkt warm anziehen. Auf den 3000ern der Drakensberge kann es dann auch schneien. Nichtsdestotrotz machen die trockenen Bedingungen und der herrlich klare Himmel den Winter für hartgesottene Bergwanderer durchaus attraktiv. Die Kälte muss man halt abkönnen.

Wer die Drachenberge zu Fuß erkunden möchte, ist dort im Herbst (März bis Mai) oder besser noch im späten Frühjahr am besten aufgehoben. Es ist angenehm warm. Die Niederschläge halten sich im Oktober und November noch halbwegs in Grenzen, spenden aber genug Feuchtigkeit, um viele Wildblumenarten erblühen zu lassen. Super auch, um Vögel zu beobachten.

Den großen Regen von Dezember bis Februar und die damit verbundenen Sommergewitter würde ich im Gebirge meiden wollen. Zudem ist es gerade zu Beginn der Regenzeit oft neblig. Der Panorama-Blick der Panorama Route endet dann schneller als er soll in einer dichten Nebelsuppe.

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Globetrotter

Die Highlights des Highveld im Überblick

Blyde River Canyon & Panorama Route

Im Nordosten Südafrikas begleitet die Panorama Route die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Steilwand, die den Übergang des Highveld zum Lowveld markiert. Auf der Route liegt unter anderem der 33 Kilometer lange Blyde River Canyon und weitere spektakuläre Aussichtspunkte ins 1000 Meter tiefer liegende Flachland. Marie und Chris von worldonabudget.de verraten dir die schönsten View Points.

Johannesburg (Joburg)

Start und Endstation aller meiner Südafrika-Abenteuer war fast immer Johannesburg. Doch ich muss gestehen, ich habe mir bisher wenig Mühe gegeben, mich mit der Stadt anzufreunden. Anja vom Reiseblog Neverseenbefore hat das sehr wohl getan und gleich eine ganze Woche in Joburg verbracht. Ihre Joburg-Reisetipps findest du auf neverseenbefore.de

Marievale Bird Sanctuary

Nicht weit außerhalb von Joburg befindet sich in den Flussauen des Blesbokspruit die Marievale Bird Sanctuary – ein entspannter Tagesausflug für Fotografie- und Vogelfreunde. Mit 280 Arten beherbergt das Naturschutzgebiet Gautengs höchste Vogelzahl. Der Eintritt ist frei.

Drakensberge

Die Drakensberge bilden als Teil des Great Escarpment die Grenze zwischen Hochland-Plateau im Landesinneren und Küstenstreifen im Osten Südafrikas. Finstere Basaltzinnen, grüne Bergflanken, tiefe Felsschluchten, Höhlen und schneebedeckte Gipfel von bis zu 3482 Metern Höhe formen den gezackten Rückenkamm des gigantischen Drachens. Einen Teilabschnitt des insgesamt rund 1000 Kilometer umfassenden Urzeitmonsters hat die UNESCO unter dem Namen uKhahlamba-Drakensberg Park (oder Natal-Drakensberge) zum Weltnaturerbe erklärt. Trails gibt’s wie Gras am Berg. Von einfachen Tageswanderungen bis zur Grand Traverse – einmal der Länge nach, 230 km, 14 Tage.

Das Highlight schlechthin im Nördlichen Teil ist der Royal Natal National Park mit dem berüchtigten Amphitheatre. Der Basaltklotz schießt im Halbrund gut 1000 Meter senkrecht in die Höhe. Man hätte es nicht besser planen können. Freya von The Sandy Feet hat die Felswand erklommen. Hier ihre Reisetipps: thesandyfeet.com

Die Zentralen Natal Drakensberge sind das Revier der 3000er – darunter der Mafadi (3450 m), der höchste Berg Südafrikas. Fräulein Draussen hat’s ganz nach oben geschafft und außerdem gut die Hälfte der Grand Traverse erwandert. Der Drachen-Trekking-Traum: fraeulein-draussen.de

Der flachere und weniger erschlossene Süden birgt ein ganz besonderes Schmankerl – den Sani Pass. Die einzige Verbindung von Südafrika nach Lesotho führt nur mit Allrad über Stock und Stein auf 2874 Meter Höhe. Nicht nur der höchstgelegenste Gebirgspass sondern auch Pub des Landes. Prost!


3. Succulent Karoo

Klima

Mit bisweilen über 40°C sind die Sommermonate in der Karoo-Halbwüste heiß und extrem trocken. In Küstenregionen ist Nebel nicht unüblich und mildert die Sommerhitze. Die mäßigen Niederschläge im Winter sind mit Kaltfronten verbunden. Aufgrund heißer Bergwinde ist überraschenderweise auch im Winter mit sehr heißen Tagen zu rechnen.

Vegetation

Die Flora der Sukkulenten-Karoo ist gerüstet, um den extrem trockenen Sommern die Stirn bieten zu können. Sukkulenten speichern Wasser in ihren Blättern oder Stielen, während einige Bäume mit Hilfe ihrer weißen Rinde die Energie der Sonne reflektieren. Im Frühjahr, nach dem Winterregen, verwandeln einjährige „Köpfchenblütler“ (z.B. Gänseblümchen, Margeriten, Gerbera) das Namaqualand in ein Meer aus bunten Blumen. Gräser sind selten.

Wildlife

Die meisten Wildtiere sind klein (z.B. Bat-Eared Fox, Meerkat, Barking Gecko, Vögel oder Wirbellose). Viele sind nachtaktiv und verstecken sich tagsüber in Erdhöhlen, um den heißen, trockenen Bedingungen zu entfliehen.

Beste Reisezeit für die Karoo

Grundsätzlich ist die Succulent Karoo in jeder Jahreszeit gut zu bereisen. Es ist ganzjährig sonnig und trocken mit hohen Temperaturen – landeinwärts nochmal spürbar hitziger als entlang der Küste. Wer die Hitze nicht verträgt, sollte auf die Sommermonate von Dezember bis Februar vielleicht eher verzichten.

Die landschaftlich schönste Reisezeit in dieser insgesamt ariden Region Südafrikas ist definitiv das Frühjahr. Nach der nur kurzen, winterlichen Regenzeit wandelt sich der scheinbar karge Wüstenboden des Namaqualand im Nordwesten zu einem prachtvollen Wildblumenteppich. Der Höhepunkt der Wüstenblüte liegt Mitte August bis Anfang September. Je weiter nördlich, desto früher die Blümchen.

Die Highlights der Sukkulenten-Karoo im Überblick

Route 62 & Klein Karoo
Klein Karoo bildet die Übergangszone vom feuchteren Fynbos Biom zur heißen und trockenen Sukkulenten-Karoo. Die Halbwüste erstreckt sich über einen schmalen Streifen Land zwischen dem Küstengebirge Outeniqua-Langeberg im Süden und der Swartberg Range, die es gen Norden von der weitläufigen Großen Karoo (Nama-Karoo) trennt. Die Route 62 verbindet Kapstadt mit Oudtshoorn, der Hauptstadt der kleinen Karoo.
Eine wunderschöne Alternative zur viel befahrenen Garden Route und einer meiner besten Roadtrips: Südafrika Roadtrip: Klein Karoo auf der Route 62
Namaqualand & Cederberge

Es gibt mehrere Varianten einer Flower Route, die die besten Orte, um Zeuge der Wüstenblüte zu werden, miteinander verbindet. Wann sich das Zeitfenster der Blüte öffnet und schließt, ist stark abhängig von der Menge des Winterregens. Während einige Gebiete in ganzer Pracht erstrahlen, können andere schon längst wieder verblüht sein. In der Regel beginnen am Nordkap um Springbok die Wildblumen schon Ende Juli zu erblühen. Darum macht es Sinn, sich in Nord-Süd-Richtung fortzubewegen – immer den Blümchen entgegen:

Routenvorschlag 1 „Hoher Norden & Westküste“: Port Nolloth mit Alexander Bay und Richtersveld National Park – Goegap-Naturschutzgebiet und Springbok – Skilpad Wild Flower Reserve bei Kamieskroon – Garies (Roodebergkloof Trail) – Nieuwoudtville – Lambert’s Bay – Paternoster – Langebaan und West Coast National Park – Kapstadt

Routenvorschlag 2 „Cederberge“: Nieuwoudtville – Botterkloof Pass (R364) – Clanwilliam, Biedouw Valley und Boskloof Valley – Citrusdal – Kagga Kamma Nature Reserve – Paarl und Cape Winelands – Kapstadt

AfrikaBurn-Festival

Party people, eure Zeit ist gekommen: Die Wüste lebt! Für ein paar Tage, irgendwann Ende April, wird die staubige Karoo-Halbwüste zum bunten und schrägen Schauplatz des AfrikaBurn-Festival. Als Ableger des amerikanischen Burning Man folgt es der gleichen Philosophie, die jedem Teilnehmer die Bühne gibt, sich frei und kreativ selbst zu inszenieren. Keine Erwartungen. Keine Klassifizierung. Geld spielt keine Rolle. Zu kaufen gibt’s eh nichts, auch kein Trinkwasser. Jeder bringt das mit, was er braucht, teilt oder tauscht. Und zurück bleibt nichts als Staub.

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Südafrika Roadtrip: Klein Karoo auf der Route 62

Route 66 kann jeder! Die Route 62 ist ihre kleine, südafrikanische Schwester – die alte Verbindungsstraße zwischen Kapstadt und Port Elizabeth, wenig bekannt, wenig befahren.


4. Fynbos & Forest: Ab ans Kap

Klima

Es herrscht ein vorwiegend mediterranes Klima, das auf den kalten Benguelastrom vor der Südatlantikküste im Westen Südafrikas zurückzuführen ist. Die Sommermonate sind trocken und angenehm warm um die 25°C, wenn auch oft sehr windig. Der Winter (Juni bis August) ist nass und kühl mit Temperaturen um die 15°C, aber relativ kurz. Zwischen den regenführenden Kaltfronten gibt es jedoch auch lange Perioden mit mildem und sonnigem Wetter.

Vegetation

Der kleine Streifen mediterranes Buschland entlang der Kap-Küste beherbergt mit etwa 8500 Pflanzenarten mehr als alle anderen Regionen in ganz Südafrika und bildet eines der weltweit sechs Floral Kingdoms. Der Pflanzenreichtum lässt sich in zwei Gruppen gliedern – Renosterveld und Fynbos. Letzteres überwiegt und besteht vorwiegend aus Proteas, Kap-Schilf, Erika- und Heidekrautgewächse sowie Geophyten. Auch Rotbusch, besser bekannt als Rooibos, zählt dazu.

Wildlife

Fynbos kann Großwild-Herden nicht ernähren, da die Böden nicht genügend Nährstoffe liefern. Kleinere Säugetiere sind Chacma Baboons, Klippspringer, Grysbok, Dassies oder Mongooses. Nicht viele Vögel zieht es ins Fynbos-Gestrüpp, aber einige Nektarfresser sind ausschließlich hier zu finden (z.B. Cape Sugarbird).

Beste Reisezeit fürs Fynbos Biom

Die Winterregenzeit in der Kapregion bringt von Juni bis August trübes, nasskaltes Schmuddelwetter. Keine gute Zeit für die Garden Route – es sei denn man mag den Regen.

Besser wird’s mit Einbrechen des Frühjahrs ab September. Die Kapregion erstrahlt genau wie die Cederberge und das nicht weit entfernte Namaqualand in neuer Flower Power. An den Hängen des Tafelbergs und entlang der Garden Route leuchten pinke Proteen- und Erika-Gewächse in der Frühlingssonne. Mit den steigenden Temperaturen kann man sich langsam auch an die Strände wagen – und das sogar, ohne direkt in Touristenströmen ertränkt zu werden. Die Wassertemperaturen sind allerdings vor allem an der Atlantikküste das ganze Jahr durch recht kühl. Für einen ausgedehnten Badeurlaub ist die Ostküste um Port Elizabeth deshalb generell die bessere Wahl. Je weiter östlich, desto wärmer der Ozean.
Apropos Ozean: Dort tummeln sich schon ab Juli, bevorzugt aber in der Frühlingszeit zwischen September und November, Südliche Glattwale. Die Tiere kommen aus der Antarktis nach Südafrika, um hier ihre Jungen zur Welt zu bringen. Im idyllischen Küstenstädtchen Hermanus sind sie vom Ufer aus bestens zu beobachten.

Hochsommer gleich Hochsaison. Die touristischen Regionen rund um Kapstadt und die Garden Route sind zwischen Dezember und Februar gestopft. Um die Weihnachts- und Neujahrszeit, wenn in Südafrika Ferien sind, wollen sich einheimische Urlauber wie auch zahlreiche winterflüchtige Europäer am Kap Afrikas in der Sommersonne aalen. Ein beständiger Südostwind namens „Cape Doc“ sorgt ferner für beste Windsurfbedingungen und lockt Wind- und Kitesurfer von überall auf der Welt nach Kapstadt. Die Preise sind Wucher, flexibles Reisen illusorisch. Wer nicht frühzeitig bucht ist raus.

Je näher der Winter rückt, umso mehr fallen Preise und Besucherzahlen. Ab März bekommen die Reben der Cape Winelands einen neuen Anstrich verpasst – in Goldgelb bis Scharlachrot. Es herbstet und die Winzer läuten die Weinlese ein. Warum nicht auf ein Tröpfchen vorbeischauen? Wenn nicht jetzt, wann dann?

Die Highlights der Kapregion im Überblick

Kapstadt & Kaphalbinsel
Es gibt nicht viele Städte, die es schaffen, mich so zu beeindrucken wie es die wilde, unberührte Natur kann. Warum Kapstadt da anders ist und meine besten Reisetipps rund um die „Mother City“ habe ich hier ausführlich für dich zusammengestellt: Kapstadt in 9 Farben und Facetten
Cape Winelands

Ein Besuch der idyllischen Winelands lohnt immer – auch für Weinbanausen. Doch wer scharf ist auf gute Weinpröbchen, dem würde ich ans Herz legen, eine geführte Tour zu buchen oder die Hop-on Hop-off Alternative mit der Franschhoek Wine Tram.
Hop-On/Hop-Off-Tour Franschhoek Wine Tram: getyourguide.de*
Tagestour ab Kapstadt durch die Winelands mit Verkostungen: getyourguide.de*
Stellenbosch – Historische Radtour und Weinverkostung: getyourguide.de*

Ich habe mich für eine Tagestour von Kapstadt aus entschieden und dabei drei Weingüter besucht: Cape Winelands Südafrika: Ohlala a la Fronkreisch

Tsitsikamma Park

Wälder sind rar gesät in Südafrika. Tatsächlich nimmt das Forest Biom nur 0,1 Prozent des ganzen Landes ein – mit dem größten zusammenhängenden Waldstück im Tsitsikamma Park. Der rund 80 Kilometer lange Küstenstreifen ist Teil des Garden Route National Park und beheimatet einen der letzten Urwälder Südafrikas. Immergrün, immer feucht und immer wieder einen Besuch wert. Einer meiner absoluten Highlights der Garden Route: Tsitsikamma Park: Am Ort des klaren Wassers

Garden Route

Der Dauerbrenner. Tourimagnet. Und wahrlich zauberhaft. Die Garden Route ist eine der schönsten Küstenstraßen der Welt. Eigentlich beginnt sie in Mossel Bay und folgt der N2 auf 370 Kilometern bis nach Port Elizabeth. Doch wehe dem, der Kapstadt links liegen lässt! Wir addieren also nochmal gut 400 Kilometer und starten in der Hauptstadt des Western Cape. Da wir wenig vorgebucht hatten, ist unsere Route abhängig von der Verfügbarkeit der Unterkünfte, relativ spontan entstanden.

Unsere Route in Kürze: Kapstadt (4 Nächte in Bayview Penthouses) – Albertinia (2 Nächte in Garden Route Game Lodge für Safari) – Sedgefield bei Knysna (2 Nächte in einer Scheiß-Unterkunft, die ich hier nicht empfehlen will) – Tsitsikamma (3 Nächte in Tsitsikamma Backpackers) – Oudtshoorn (2 Nächte in Miles B&B Guest House) – Route 62 – Hermanus (1 Nacht in Villa Blu B&B) – Kapstadt (2 Nächte)

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Kapstadt in 9 Farben und Facetten

Kapstadt. Eines der Highlights in Südafrika. Sonne und Regen zugleich. Und die Summe: bunt. Die Farben der Stadt, ihre vielen Facetten und meine besten Kapstadt-Tipps … bitte schön.

Mehr Geschichten, Eindrücke und Highlights aus Südafrika findest du hier: Alle Südafrika-Artikel

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3 replies on “Meine Südafrika Highlights und die beste Reisezeit

  1. Was für ein toller und informativer Artikel das ist. <3 Jetzt hab ich großes Südafrika-Weh. Die letzten zwei Jahre bin ich jeweils ca. um diese Zeit gen Süden aufgebrochen. Hach…

    Danke für die Verlinkung. :)

    1. Hey Kathrin,

      freut mich, wenn der Artikel dir gefällt. Ich will einfach auch noch so viele Ecken dieses wunderschönen Landes entdecken. Eine Drakensberge-Trekking-Tour nach deinem Vorbild steht ganz weit oben auf der Liste.

      Aber jetzt freue ich mich erstmal sehr, was du auf deinem Blog noch so über deine Skandinavien Tour erzählen wirst. Sehr sehr beeindruckende Reise! Und mordsmäßige Leistung. Ich war/bin quasi immer mit dabei :)

      Komm gut heim! Und danke nochmal für dein Lob.

      LG,
      Claudi

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