Welch überragende Zeit – an der so oft unterschätzten Westküste Australiens! Nadine, Claudia, ich und die restliche Red Earth Safari-Crew starteten in Perth und machten uns auf in Richtung Norden mit jeder Menge Stopps entlang der Route – jeder einzelne von ihnen unvergesslich auf seine ganz eigene Art!

Der weiße Toyota Minibus mit dem klapprigen Gepäckanhänger im Schlepptau kündigte uns jeden Halt mit einem lauten Quietschen der beanspruchten Reifen an. Ein neugieriger Blick hinter die gemusterten Vorhänge an den großen Panoramafenstern ließ uns nur erahnen, was es wohl dieses Mal für eine Welt sein würde, in die uns Terry Ramsay mit seinem Safari-Bus führte.

Die majestätische Mondlandschaft der Pinnacle Desert … check!

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Mondlandschaft „Variante eingeschneit“ in den Dünen von Lancelin … check!

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Die verdrehte Welt der Leaning Trees in Greenough
… check!

Als sich die Türen des Busses dieses Mal mit einem heiseren Prusten öffneten – scheinbar erleichtert nach der beschwerlichen Anfahrt – waren wir eingeladen, einzutauchen in ein endloses Meer aus Muscheln. Kein Asphalt, keine Erde, kein Sand. Nur Milliarden von winzigen, weißen Herzmuscheln, Fragum erugatum, weit und breit und tief – bis zu zehn Meter tief.

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Willkommen am Shell Beach an der wunderbaren Shark Bay!

Und die Haifischbucht am westlichsten Punkt des australischen Festlands hat noch mehr zu bieten außer ’ner Menge Muscheln: lebende Steine, große Fische, keine Haie!
Im Afro-Look ganz nach dem Motto „Black is beautiful“ dümpeln die sogenannten Stromatoliten im extrem salzhaltigen Wasser des Hamelin Pool ungestört vor sich hin und pusten nach wie vor entspannt den Sauerstoff in die Atmosphäre, der vor drei Milliarden Jahren das Leben hier auf unserer Erde erst möglich gemacht hatte. Vom Stelzenpfad über dem Wasser aus können die Stein-Attrappen beim Blubbern beobachtet werden.

Wettertechnisch waren wir zwar nicht vom Glück gesegnet, aber niemand hier wollte sich die Stimmung madig machen lassen von einem tropischen Wirbelsturm namens Clare. Wir nicht und die prinzipiell sehr optimistischen Aussis schon gar nicht … die Delfine in Monkey Mia aber ganz offensichtlich schon. Dass bisher nicht ein einziger Hai in der Shark Bay auftauchte, obwohl namentlich angekündigt, darüber kam ich persönlich ja schon hinweg. Aber die Delfine? Och nö, oder? Mehrere Tage lang haben sich die großen Tümmler anscheinend schon nicht mehr am Strand von Monkey Mia sehen lassen – erstmals seit Jahren. Für den nächsten Morgen hatten doch auch wir reserviert im Fisch-Restaurant „Zum knietiefen Wasser“, wo Nicky, Puck, Piccolo und Co. normalerweise pünktlich jeden Vormittag gegen Acht zum Frühstücks-Fisch gebeten werden. Jetzt blieb uns wohl nichts als den morgigen Tag abzuwarten. Und die Damen – denn es sind nur die Delfin-Weibchen, die gefüttert werden – ließen uns nicht im Stich. Clare hatte sich weitestgehend verzogen und die Delfine ihren geregelten Tagesablauf wieder aufgenommen. Na dann … bon appétit!

Nach einem kurzen Abstecher auf ein Tässchen Kaffee in Denham, der einzigen Ortschaft der Shire of Shark Bay, war es dann leider auch schon wieder an der Zeit, sich zu verabschieden von der Haifischbucht und ihren prominenten Bewohnern. „Time to hit the road again!“ … bis zum nächsten Reifen-Quietschen und dem Blick hinter die Vorhänge…

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