Es war Anfang Juli. Um die 20 Grad. In Südbaden. Und den Rest jenes Sommers sollte ich unter freiem Himmel verbringen und zusammen mit vier weiteren Softshell-Campern in einem VW-Bus das Eisland erkunden. Wie das? Und wo genau? Das seht ihr hier beim Island Camping Check.
Island Campingplätze
Zum Thema Wildcampen gleich vorweg: vielerorts toleriert, eigentlich aber überhaupt nicht notwendig. Es gibt mehr als genug Campingplätze in Island und die aller meisten haben mich nicht nur im Bezug auf ihre Sauberkeit überrascht. Alle Bedenken, sein Schlafgemach beim nächtlichen Toilettengang in einem Meer aus Zeltwänden nicht mehr wiederfinden zu können, sind absolut unbegründet.
Meine Kriterien und persönlichen Ansprüche an die Orte, wo wir unser Lager aufschlugen, wurden ausnahmslos von allen hier empfohlenen Camps erfüllt – manchmal mehr, manchmal weniger, aber immer ausreichend:
Strom … wird hin und wieder lediglich zum Aufladen von Kameraakkus und Smartphone gebraucht. Einfach mal an der Camp-Rezeption nachfragen. Dort kann man für gewöhnlich Batterien wiederaufladen lassen – hier und da gegen eine geringe Gebühr. Ein Kfz-Ladekabel und ein externer Akku zusätzlich stellten sich für mich als Vielfotografiererin als sehr nützlich heraus.
Wasser … ja bitte – unbedingt! Praktischerweise aus dem Hahn oder wenigstens ausm Bach. Ohne Wasser keinen Kaffee, und ohne Kaffee werd‘ ich grantig. Ne, im Ernst: Ob zum Kochen, zum Trinken, für Kaffee, Tee oder den Abwasch. Für eine Wärmflasche oder zum Zähneputzen. Man glaubt gar nicht, wie oft man Wasser braucht. Den Gaskocher nicht vergessen!
Sanitäre Anlagen … sind nicht überall zwingend notwendig. Aber eine Toilette und hinundwieder eine warme Dusche wären schon super.
Supermarkt … oder die ein oder andere Einkaufsmöglichkeit in der Nähe oder auf dem Weg zum Campground ist praktisch – falls Vorräte und Gas ausgehen. Mit guter Planung im Voraus kommt man sicherlich auch gut einige Zeit ohne Einkäufe aus.

Für Grenzgänger: Möðrudalur Campsite
Das Örtchen Möðrudalur ist die am höchsten gelegene Siedlung des Landes. Rund 54 Menschen abgeschieden irgendwo in der eisigen Einöde des isländischen Hochlands. Genau genommen handelt es sich um einen einzigen, traditionsreichen und nach wie vor geschäftigen Hof mit Pension und Campground. Der optimale Ort, um seinen Schlafsack einem Kältetest zu unterziehen. Vor allem Nachts kann es hier so richtig frostig werden. Ein heißer Tee mit Schuss im urigen Bergcafé Fjallakaffi kommt Frostbeulen zum Aufwärmen vor dem Schlafengehen da gerade recht. Man munkelt, dass die ein oder andere Island-Camping-Crew beim Kartenspiel im Fjallakaffi auch schon versackt ist. Auch hausgemachte, landestypische Gerichte stehen auf der Karte. Will man dann aber trotz Wetterkapriolen auf etwas Outdoor-Feeling beim Essen nicht vezichten, bietet ein mit Gasherd und Wasseranschluss ausgestattetes Torfhaus mitten im Camp Schutz vor Kälte und Nässe.


(5/5)
Details unter www.fjalladyrd.is

Für Abenteurer: Þakgil Campsite
Þakgil Campsite! So gut, dass er mir einen eigenen Post wert war: „Þakgil – Islands surreales Wunderland“. Schon die niemals enden wollende Fahrt dorthin ist abentuerlich, genauso wie der Campground selbst mit einer natürlich geformten Höhle als Essbereich. Wie groß die Chancen sein könnten, bei einer etwaigen Eruption der Katla einem Gletscherlauf des benachbarten Mýrdalsjökull hier zu entkommen, ist ungewiss. Fakt ist: Die Katla ist der derzeit am besten überwachte Vulkan des Landes und es ist zu empfehlen, die aktuelle Sicherheitslage zu checken.
(5/5)
Unsere Wanderroute bei outdooractive: www.outdooractive.com
Straßenbeschaffenheit checken:www.road.is

Für Tierfreunde: Stafafell Campsite
Friedlich verborgen im Schatten der Berge östlich von Höfn liegt die Schaffarm Stafafell. Nicht ganz einfach zu finden. Zur Farm gehören auch ein Gästehaus, zwei Cottages und ein kleiner Campingplatz. Oder ist es ’ne Schafweide? Campingweide? Weideplatz? Man weiß es nicht. An Schafskötteln ringsum sollte man sich jedenfalls nicht weiter stören. Die Schafe scheinen auf menschliche Mitbewohner ganz gut klar zu kommen und pirschen sich über Nacht auch gerne mal an die Zelte heran. Heißt: Vorräte verstauen – zum nächsten Supermarkt in Höfn sind 34 Kilometer zu fahren! Abgesehen von den Schafen waren wir die einzigen Besucher, sodass wir uns auch mit nur einer einzigen Dusche gut arrangieren konnten.
(4/5)
Auf der Website wird als Unterkunftsmöglichkeit nur das Farmhaus und die Cottages aufgeführt. Wir haben unsere eigenen Zelte aufschlagen dürfen. Einfach hingehen und fragen oder E-Mail an info@stafafell.is

Für Bequeme: Geysir Campsite
Alle, die gerne die Nase vorn haben, sitzen im Geysir Campsite wortwörtlich an der Quelle. Keine langen Fußwege. Keine lange Wartezeiten. Und wer sich früh morgens oder gerne auch nachts aus der Koje kurz rüber zum Geysir Strokkur schleicht, umgeht geschickt die Besucherscharen. Islands wohl meist fotografierte Attraktion auf dem Silbertablett serviert. Apropos „servieren“: Gegenüber vom Campingplatz können auch Camper Serviceleistungen des Hotels in Anspruch nehmen und so dem Gaskocher mal ’ne Pause gönnen. Die Sanitäranlagen des Camps sind top, zum Duschen müssen aber zusätzliche 400 Kronen gelöhnt werden.
(4/5)
Details unter www.geysircenter.is, Telefon +354 480 6800, E-Mail geysir@geysircenter.is

Für Romantiker: Mývatn Campsite
Es gibt mehrere Campgrounds an Islands namhaften „Mückensee“. Bjarg ist der einzige direkt am Ufer und damit auch inmitten all der Mückenschwärme. Ja gut, es hat mich niemand dazu gezwungen, mein Zelt quasi auf dem Bootssteg zu platzieren. Aber keine Sorge, so schlimm sind die Viehcher gar nicht. Sie tun nix, sie sind nur da. Das Sortiment an Exkursionen rund um die Mývatn Region ist groß und vielseitig: Den Hverfjall-Krater erwandern. Abtauchen in die Mývatn Naturebaths. Auf einem Islandpferd durch die Landschaft preschen. Die Schwefeldämpfe von Námaskarð schnüffeln. Und. Und. Und. Nirgends kocht und gurgelt, bebt, blubbert, pfeift, pufft, schnaubt und faucht die Erde so wie hier. Als hätte sie einen chronischen Infekt … und ’ne Menge Mundgeruch. An der Camp-Rezeption gibts Infos über viele verschiedene Touren, für die man direkt auch Tickets klarmachen kann.
(4/5)
1000 Jahre lang war sie abgetaucht, bevor die Krafla im Jahre 1724 buchstäblich begann, Dampf abzulassen. Das fünf Jahre andauernde Toben des Vulkansystems – bekannt als die Mývatn-Feuer – wurde eingeleitet von einer gigantischen Gasexplosion, die den Víti-Krater entstehen ließ. Einer isländischen Saga zur Folge ist er der Eingang zur Unterwelt. Einmal rum in nur einer Stunde. Der Parkplatz befindet sich quasi am Kraterrand. Easy-peasy!
Nicht weit vom „Höllenkrater“, ein Stück westlich davon, befindet sich ein zweiter Parkplatz, der den Zugang zu Leirhnjukur und den Krafla Lava Fields markiert. Auf zwei kurzen Trails mit Boardwalks lässt es sich bequem durch das jüngste und noch immer dampfende Lavafeld der Krafla streifen.
Víti-Krater und Krafla Lava Fields bei outdooractive: www.outdooractive.com
Einer unserer Höhepunkte in der Myvatn-Region war die Wanderung durchs Lavafeld Dimmuborgir und auf den Hverfjall-Krater. Jeder Schritt beim anstrengenden Aufstieg über die Geröllpiste des Kraterrands wirft uns gefühlt wieder zwei zurück, aber die Strapazen lohnen sich in jedem Fall. Oben halb rum, hinten wieder runter und zu Fuß zurück zum Camp – insgesamt etwa 10 Kilometer Fußmarsch.
Wer selbst nicht so gerne zu Fuß unterwegs ist, kann beim Horseback Riding den Pferden das Gehen bzw. Tölten überlassen. Infos unter www.safarihorserental.com
Infos und Preise unter myvatnnaturebaths.is

Für Mystiker: Ásbyrgi Campsite
Inmitten einer scheinbar gottverlassenen Geröllwüste hat uns der Mythologie nach Wikingergott Odin mit seinem Gaul eine als Hufabdruck getarnte, blühende Oase in die Landschaft gestampft. Der Ásbyrgi Campsite liegt direkt am Eingang zur hufeisenförmigen Schlucht, deren Felswände sich bis zu 100 Meter senkrecht in den Himmel auftürmen. Vom Campingplatz und dem einige hundert Meter entfernten Visitor Center aus starten mehrere Wanderwege. Einige führen entlang der Kante des Canyons, andere ins grün bewachsene Halbrund des enormen Fußabdrucks hinein. Nicht nur Odin hinterließ hier seine Spuren. Im kleinen Wäldchen und am dahinter versteckten, tiefgrün schimmernden See sollen sich isländische Elfen besonders gerne tummeln. Ásbyrgi wird deshalb auch als Elfen-Hauptstadt bezeichnet.
Während meine Mitreisenden sich auf Elfen-Suche begaben, zogen ich und meine von Blasen gepeinigten Füße es allerdings vor, die blitzsauberen, beheitzten Waschräume des Camps ausgiebig in Anspruch zu nehmen. Die 500 Dusch-Kronen extra bezahl‘ ich dafür gerne. Auch die Klamotten haben einen Waschgang nötig? Hier gibts sogar ’nen Trockenschrank!
(4/5)
Auf insgesamt neun verschiedenen Wanderungen zwischen einem Kilometerchen und 17 Kilometern kann man Elfen suchen gehen. Eine Liste aller Trails mit je einer kurzen Beschreibung gibt es hier: www.vatnajokulsthjodgardur.is
Von Ásbyrgi auf jeden Fall einen Abstecher wert sind die nur 35 Kilometer entfernten Wasserfälle Selfoss und Dettifoss. Letzterer gilt als der wasserreichste Wasserfall Europas. Mit durchschnittlich fast 200 Kubikmeter Wasser pro Sekunde auf 100 Metern Breite rauscht da schon ordentlich was über die Klippen.
Als Ausflugsziel vom Camp oder als Zwischenstopp auf der Weiterfahrt bietet sich das Küstenörtchen Húsavík an. Die Whale Watching Touren, die hier angeboten werden, kann ich dir guten Gewissens ans Herz legen. Ich fands super: Segeln in Island: Heimathafen Húsavík

Für Wanderfreaks: Skaftafell Campsite
Skaftafell Campsite liegt im südlichen Teil des Vatnajökull Nationalpark. Das Besondere ist wohl seine Lage direkt am Gletscher. Gleich vom Zeltplatz aus starten zig Wanderwege mit besten Aussichten auf den Skaftafellsjökull, einen Ausläufer des größten Gletschers Europas, dem Vatnajökull. Verschiedene Tourenveranstalter haben auch abenteuerlichere Aktivitäten wie Eisklettern im Angebot. Für 500 isländische Kröten können im Besucherzentrum Duschkarten gekauft werden. Hier gibts auch ein kleines Restaurant und zwei, drei Regale mit Lebensmitteln und dem Nötigsten, was der Camper von heute so braucht und ständig irgendwo verliert.


(4/5)
Auch wenn es eine knapp 60-minütige Autofahrt vom Camp bedeutet, den Gletschersee Jökulsárlón will ich an dieser Stelle erwähnt haben. Direkt an der Ringstraße gelegen führt sowieso kein Weg dran vorbei.

Für Städter: Reykjavík Eco Campsite
Der Reykjavík Eco Campsite ist der einzige Campingplatz in Reykjavík und vermutlich der größte Islands. Die Ausstattung ist wohl das was man unter Campern als Luxus bezeichnet. Wasser gibts in kalt, heiß, direkt als Suppe oder auch mit ner Waschmaschine drumherum. Schon die Rezeption bietet genügend Einkaufsmöglichkeiten, mehr noch der Supermarkt um die Ecke. Alle Einkäufe dieser Welt können Shopping-Begeisterte in weniger als 30 Minuten zu Fuß Downtown tätigen.
Ich besuchte das Reykjavík Eco Campsite zweimal unter verschiedenen Voraussetzungen. Aufgrund der gerade stattfindenden Reykjavík Pride war das Camp bei meinem zweiten Besuch deutlich dichter besiedelt, jedoch immer noch nicht überfüllt. Einzig der Sauberkeit setzte der Menschenzulauf etwas zu. Deshalb und weil ichs noch einsamer dann doch bevorzuge, der Punktabzug.
(3/5)

Für Apresskiler: Akureyri Campsite
Es ist die „Perle des Nordens“. Die zweitgrößte Stadt des Landes. Hafenstadt. Ein beliebtes Ziel namhafter Kreuzfahrtschiffe. Und es ist nicht Hamburg. Nein, es ist Akureyri! Die Elbe heißt Eyjafjörður und ist ein Fjord. Und während in Hamburg 1.800.000 Einwohner für eine Menge Leben sorgen, tun’s in Akureyri auch 18.000. Und was bitte schön hat Akureyri jetzt, was Hamburg nicht hat? Na ja, heiße Quellen, Whale-Watching, Vulkane, Gletscher und in den Wintermonaten ein Skigebiet fünf Kilometer oberhalb der Stadt.
Vom Campingplatz sind es nur wenige Minuten zu Fuß zum schnuckligen Ortskern mit kleinen, verzierten Holzhäuschen. Hier herrscht eine charmante Mischung aus Seebadstimmung und Ski-Hütten-Flair. Kein Wunder, dass der Akureyri Campsite eine beliebte Anlaufstelle ist. Auch für Familien mit luxuriösen Motorhomes oder Motorradgangs on Tour.
(3/5)

Für Golfer: Stykkishólmur Campsite
Am Ortseingang von Stykkishólmur ist zur Rechten der Golfklub ausgeschildert, der auch den Campingplatz verwaltet. Das Clubhaus ist gleichzeitig auch Rezeption und Touristeninformation. Der Campground und die Stadt, die mit 1100 Bewohnern eigentlich gar keine ist, stellen im Grunde alles Notwendige bereit. Tankstelle, großer Supermarkt, Restaurants, Museen … alles in unmittelbarer Reichweite. Trotzdem zählt der Stykkishólmur Campsite nicht zu meinen Favoriten. Manch Reserve-Hering musste den Kopf für den ein oder anderen buckligen Kollegen hinhalten, der am knochenharten Untergrund der Grünfläche verzweifelt zu Grunde ging. Eher was für schwereres Gefährt – Motorhomes und Wohnwägen – und für Familien mit Kindern, die nebenan im Freibad toben können. Frische Croissants von der Bäckerei schräg gegenüber des Campsites entschädigten vor dem Aufbruch zum Snæfellsjökull und der Snæfellsnes Halbinsel für eine etwas unbequeme Nacht.
(2/5)
Details unter www.bjarnarhofn.is
Steig hinab in den Krater des Sneffels Yocul, welchen der Schatten des Skartaris vor dem ersten Juli liebkoset, kühner Wanderer, und Du wirst zum Mittelpunkt der Erde gelangen. Das habe ich vollbracht. – Arne Saknussemm.
Jules Verne: Die Reise zum Mittelpunkt der Erde
Basics gegen die Kälte
Obwohl es in Island meist weniger frostig ist, als man glaubt, ist der nächtliche Erfrierungstod im isländischen Outback tatsächlich meine größte Sorge gewesen. Ein Großteil meiner Reiseplanung bestand also vor allem darin, der bevorstehenden Kälte vorzubeugen. Dementsprechend waren für mich als ausgemachte Frostbeule einige wohlüberlegte, bezahlbare Neuanschaffungen unvermeidbar. Mit einigen zusätzlichen Tricks und Tipps wird Camping in Island nicht nur naturnäher, flexibler und deutlich preiswerter als die Unterkunft in Hostels und Hotels, sondern auch wohlig warm.
Zelt
Zelt
Die Wahl: Salewa Denali III*
Der Preis: 190,42 Euro
Die Erfahrung: Das solide Dreimannzelt mit zwei Eingängen bezogen wir zu zweit, sodass genügend Platz für’s Gepäck blieb und jeder ein kleines Vorzelt sein eigenes Reich nennen durfte. Zu dritt plus dem ganzen Krempel … da sollte man sich schon sehr mögen! Wind, Regen und Frost konnten das Denali nicht klein kriegen. Eine extra Zeltunterlage gegen Nässe und Kälte von unten ist allerdings ratsam.
(3/5)
Schlafsack
Schlafsack
Die Wahl: Kunstfaserschlafsack Mammut Ajungilak Kompakt 3-Season
Der Preis: etwa 129,95 Euro (nicht mehr zu haben!)
Die Erfahrung: Eine untere Komforttemperaturgrenze von 1°C für Frauen ist zwar grenzwertig, da in Island nachts mit Minusgraden zu rechnen ist, aber mit einigen Tricks ausreichend. Im Packsack aufs unvorstellbar Kleinste komprimiert (kleiner Tipp: reinstopfen, nicht rollen) passt die Penntüte problemlos ins Bodenfach meines Rucksacks und lässt sogar noch Luft für mehr.
Update November 2020: Ein vergleichbares Nachfolgemodell ist der Mammut Perform Fiber Bag -10C*. Mit einer Komforttemperatur von -3°C ist er noch etwas robuster, außerdem PFC-frei und aus recyceltem Material hergestellt.
(5/5)
Isomatte
Isomatte
Die Wahl: EXPED SIM 3.8 M
Der Preis: 54,90 Euro
Die Erfahrung: Der Preis und das geringe Packmaß locken. Obwohl der Isolationsfaktor (R-Wert) bei Temperaturen von bis zu -5°C ausreichend ist, habe ich meine Entscheidung bald bereut. Abzug gibt’s in puncto Schlafkomfort: zu hart und mit einer Breite von 50 Zentimetern vor allem zu schmal. Für mein Empfinden überhaupt nichts für alle, die gerne in Seiten- oder Bauchlage schlafen. Vielleicht wäre die ultraleichte Isomatte von Bahidora* eher eine Investition wert.
(2/5)
Schlafsack-Inlett
Schlafsack-Inlett
Die Wahl: SeaToSummit Thermolite Reactor Extreme*
Der Preis: 64,95 Euro
Die Erfahrung: Nach dem Motto „Pimp my Sleeping Bag“ habe ich mir eine extra Portion Wärme geleistet, um wirklich sicher zu gehen, nicht schlottern zu müssen. Ob die zusätzliche Wärmeleistung exakt den Angaben des Herstellers entspricht – bis zu 15°C? Hmm, unwahrscheinlich. Tatsache ist jedoch: Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt war mir mit dem Teil zu warm. Bei Minusgraden dagegen ist es ein Segen. Für rund 44 Euro ist auch eine dünnere Variante mit etwa der Hälfte an versprochener Wärmezufuhr erhältlich.
(5/5)
Wärmflasche Marke Eigenbau
Wärmflasche Marke Eigenbau
Anleitung „Pimp my Sleeping Bag“ – die Zweite: Kauf‘ dir im Supermarkt vor Ort eine PET-Flasche mit dem Getränk deiner Wahl. Hau‘ das Zeug weg und füll‘ die Plastik-Pulle vor dem Schlafengehen mit heißem Wasser (na, Gaskocher dabei?!). Noch ’nen flauschigen Wollschal drum, und ab damit zu den kalten Füßen.
Die Wahl: 2 Liter-Flasche Coca Cola
Der Preis: 262 Isländische Kronen (etwa 1,70 Euro)
Die Erfahrung: Wirkt Wunder!
(5/5)
Gaskocher
Gaskocher
Die Wahl: Campingaz Zweiflammkocher*
Der Preis: 66,33 Euro
Die Erfahrung: Unverzichtbar! Kaum war das Camp aufgeschlagen, stand auch schon ein Topf mit Wasser auf dem Kocher. Heißes Wasser wird eh gebraucht – wofür auch immer. Verglichen mit einem wackligen Kartuschen-Kocher ist das Teil schon ganz klar komfortabler. Geht halt nur, wenn man im eigenen Wagen unterwegs ist und die „Camping Kitchen“ zusammen mit einer Gasflasche auch problemlos transportieren kann. Bestimmt gibts auch robustere Varianten, nichtsdestotrotz … das Preisleistungsverhältnis stimmt.
(4/5)
Funktionswäsche
Funktionswäsche
Die Wahl: Kari Traa Rose Pant* und Kari Traa Rose Hood*
Der Preis: 59,95 Euro und 109,95 Euro
Die Erfahrung: Lieblingsstück! So schön, dass ich’s am liebsten immer drüber tragen würde. Kari Traa ist eine ehemalige norwegische Freestyle-Skierin und Gründerin der Marke, der sie neben dem unverkennbar norwegischen Look auch ihren Namen verlieh. Die Merinounterwäsche wurde aus 100% mulesing-freier Merinowolle hergestellt. Warm, weich, wertig.
(5/5)
Rettungsdecke
Rettungsdecke
Die Wahl: Premium Rettungsfolie für Erste Hilfe*
Der Preis: 10 Stück 12,80 Euro
Die Erfahrung: Kompakt, leicht und wenn alle Stricke reißen im wahrsten Sinne des Wortes Gold wert. Bestenfalls hast du ein Erste Hilfe Set dabei, das ganz bestimmt auch eine Rettungsfolie enthält. Mit der Goldseite nach außen und der Silberseite zum Körper schützt sie gegen Auskühlen. Anders herum vor Hitze und starker Sonnenstrahlung. Plus: Taugt auch als Reflektor beim Fotografieren.
(5/5)
Im Post ist der ein oder andere Affiliate-Link (*) vergraben. Darüber erreichst du nur Produkte und Seiten, die ich selbst auch empfehlen kann. Jeder Einkauf auf der jeweilig verlinkten Seite würde mir ein kleines Trinkgeld in Form einer Provision bescheren. Du zahlst den üblichen Preis und erhältst zusätzlich mein unangefochtenes Ansehen auf Lebenszeit. Vielen Dank!
das sieht so toll aus, in welchem monat und wie lange wart ihr da?
Hallo Ariane,
Danke für deine nette Nachricht. Wir waren 2 Wochen lang im Sommer unterwegs. Ende Juli und Anfang August.
LG, Claudi
Super tolle Bilder, haben mich an meinen letzten Urlaub in Sankt Christina erinnert. Könnte man auch schon im Mai dorthin reisen? Liebste Grüße
Wow, vielen Dank für diesne tollen und superausführlichen Bericht. Ich plane Island für nächstes Jahr, schwanke aber noch hin und her ob ich lieber campen oder doch in Hostels übernachten will. Falls campen, dann werde ich auf alle Fälle auf deine Artikel zurückgreifen!
Kannte deine Blog auch noch nicht, werde ab jetzt aber definitiv öfter vorbeischauen :-)
Viele Grüße
Julia
Eigentlich bin ich nicht so der Campingfan. In Peru bin ich bei vier Tagen im Zelt fast verzweifelt.
Aber wenn ich die schöne Kulisse hier auf den Bildern sehe, dann komme ich schon fast wieder ins Überlegen…
Hey Tabitha,
für mich war es das erste Mal so richtig Campen und ich muss sagen, ich war positiv überrascht. Meine Isomatte war echt schlecht, sonst wäre es vielleicht noch etwas bequemer gewesen. Und anfänglich fand ich es auch etwas stressig, das Camp immer aufschlagen zu müssen … bis sich die Abläufe dann etwas eingespielt hatten. Dann lief es. Super entspannt fand ich immer, abends bei einem Bierchen unter freiem Himmel zusammenzusitzen.
LG,
Claudi
Wir überlegen derzeit, im August/September 2018 in Island zu campen. Nachdem ich deinen Post gelesen habe, bin ich mir noch sicherer geworden! Vielen, vielen Dank für diesen tollen und ausführlichen Bericht! Jetzt hab ich sogar schon Favoriten. :)
Super tolle Bilder und Blog.
Wir planen im Juli diesen Jahres Island zu bereisen (mit Zelt). Wie habt ihr das mit dem ganzen Equipment gemacht? Bei den Airlines ist ja immer nur 1 Gepäckstück plus Handgepäck frei. Wir waren letztes Jahr in Neuseeland unterwegs, auch mit Zelt und da kam einiges zusammen. Da hatten wir aber auch jeweils zwei Gepäckstücke frei.
Wäre schön von Dir zu hören.
Viele Grüße
Nicole
Hallo Nicole,
bitte entschuldige meine späte Antwort. Ich bin nach drei Monaten gerade wieder zurück aus Afrika und muss noch so einiges aufarbeiten ;)
Was deine Frage betrifft: Persönliches Equipment wie Schlafsack, Isomatte etc. und alles was man irgendwie noch reinquetschen konnte, hatten wir im Rucksack mit und nachher dann ins Auto geschmissen. Gas und alles Unhandliche, wie größere Kochflächen, Campingstühle, etc. würde ich vor Ort (zum Beispiel in Reykjavik http://www.iceland-camping-equipment.com) mieten.
Ich wünsche dir ganz viel Spaß im wunderschönen Island (und bin extrem neidisch)!
Viele, liebe Grüße,
Claudi
Hallo Claudi,
erstmal danke für deine Antwort und ich dachte mir schon, dass Du bestimmt unterwegs bist. 3 Monate in Afrika , da bin ich aber auch neidisch;-).
War bestimmt sehr beeindruckend. Ich war bisher nur in Südafrika, war aber auch wunderschön und da würde ich auch jederzeit wieder hin.
Danke für den Tipp mit dem Mieten, das ich da nicht selbst drauf gekommen bin. Gab es in Neuseeland nicht. Da sind wir in den Baumarkt und haben uns für 8 Euro die Stühle und nen Tisch für 40 Euro gekauft und anschließend verschenkt.
Dir auch weiterhin viel Spaß und Abenteuer beim Reisen und deinem Blog schreiben.
Vielleicht hört man sich mal wieder.
Liebe Grüße
Nicole
Hallo Claudia,
vielen Dank für die tollen Tipps für Campingplätze. Hast du diese schon im Vorfeld reserviert oder bist du auf gut Glück zu ihnen hingefahren und hast vor Ort gebucht? Hab schon alles mögliche durchforstet und finde keinerlei Buchungsmöglichkeiten.
Vielen Dank für deine Hilfe,
Julia
Hallo Julia,
wir sind ganz oft auf gut Glück hin, haben hier und da aber auch kurz vorher angerufen. Bei den großen (Skaftafell, Thakgil) findest online eine Telefonnummer oder E-Mail Adresse. Thakgil würde ich buchen, es wäre blöd den Weg dorthin wieder zurückfahren zu müssen. Im Reykjavík Eco Campsite ist eine Reservierung gar nicht möglich, da gibts eigentlich immer ein Plätzchen.
Ich werde bei den oben aufgeführten nochmal recherchieren und die Links updaten, vielleicht hilft dir das. Es gibt sehr viele Campingplätze in Island, meine Auswahl zeigt nur die, wo ich auch wirklich war. Insofern … wenn nichts frei ist, einfach weiterfahren, irgendwo kommst du immer unter.
Viele liebe Grüße,
Claudi